Wir wurden für den „German Design Award“ nominiert (375€ für die Bewerbung, bis zu 2.800€ je Preiskategorie und 580€ Printkosten bei Publikation einer Nominierung). Bei den vergleichenden Gütesiegeln wie: IF Design Arward, ICONIC AWARD, best architects, A+ Award und wie sie alle noch heißen mögen, ist das Prozedere das gleiche! Preisträger zahlen einen hohen Preis dafür, ausgezeichnet zu werden. Ein jämmerliches Bild.
Bisher hatten wir uns im Detail noch nicht damit beschäftigt und auseinandergesetzt, vielmehr staunend und auch bewundernd auf unsere ausgezeichnete Kollegenschaft geblickt. Unbestritten ist die Qualität der ausgezeichneten Architekturprojekte, die uns auch selbst anspricht, - es hat sich halt nur unsere Wahrnehmung über diese Auszeichnungen, mit dem Hintergrund einer ersten und persönlichen Nominierung, aber gewandelt. Die Wertschätzung gegenüber den Projekten bleibt, gegenüber den Auszeichnungen aber nicht! - Also, worum geht es bei diesen vielen Preisen überhaupt noch? Wie viel Glaubwürdigkeit ist noch übrig?
… Aus dem Bedürfnis, sich von der Masse abzuheben, der geringen Bedeutung eines Berufstitels, dass die Mitgliedschaft in einer Kammer oder Verband kein Qualitätsnachweis mehr ist und die Publikation einer gestalterisch hervorragenden Leistung ohne aufwendige Werbemaßnahmen untergeht, versprechen Aufkleber und Siegel die Lösung der beschriebenen Misere. Darum beteiligen sich auch die meisten Architekten und Designer heute an mehreren Einreichungen, trotz saftiger Teilnahmegebühren – für Trophäen, Urkunden und Jahrbuch-Dokumentationen – um Auftraggebern zu suggerieren, es handele sich um Qualifikations-Nachweise...
"Das Award-Business!" – Eine Kritik der wirkungsunscharfen Vernunft, Joachim Kobuss · DesignersBusiness