Die Interventionen: „LICHTRAUM – DIE DIENENDE RAUMMITTE – DIE GEBÄUDEHÜLLE – und die Außengestaltung!“ prägen den Entwurfsansatz
Um eine bestmögliche Nutzung des vorhandenen Magazins 2+ zu ermöglichen, wird an der über 2-Geschoße verbauten Südseite vorgeschlagen, die Geschoßdecken zu durchbrechen, um einen großzügigen und lichtdurchfluteten Eingangsbereich zu schaffen. Diese offene Raumzone bringt viel Licht in das Gebäudeinnere und führt zu einer deutlichen Aufwertung der sonst so dunklen Bereiche der ersten Geschoße. Sie stärkt die Nutzung dieser dunkleren Raumbereiche, schafft eine gute Orientierbarkeit und verknüpft den neu geschaffenen Eingang direkt mit dem Platzniveau des Areals der Tabakfabrik, des Peter Behrens-Platzes.
LICHTRAUM, Atrium
Im Eingangsbereich entsteht dadurch ein offener, informeller Kommunikationsbereich in Form einer langgestreckten Erschließungs- und Verteilerzone. Hier wird gesprochen, diskutiert, hier begegnet man sich, gelangt in die einzelnen Raumzonen, kann aber auch einfach nur über Fußball plaudern.
Alle Funktionsbereiche wie Steigschächte, Technikzuleitungen für Teeküchen, Sanitäreinheiten, Besprechung, Copy, Garderobe und z.B.: Stauflächen werden gebündelt und können in kubischen Elementen in der Raummitte zusammengefasst werden. Darum herum kann sich in den ersten beiden Geschoßen eine Gastrozone und in den darüberliegenden Geschoßen eine offene Bürostruktur, als ein für Co-Working konzipierter Raum, entwickeln.
DIENENDE MITTE
Diese flexible Struktur mit einer „dienenden Mitte“ (innerhalb der einzelnen Geschoßebenen), kann für den Nutzer als „Aneignungsfläche“ angesehen werden - aber auch durch die klare Zuordnung der Fluchtstiegenhäuser in klar definierte und abgetrennte Büroeinheiten gegliedert werden. Eine anpassungsfähige Struktur, die Bereiche der offenen Zusammenarbeit ebenso wie abgeschottete Arbeitsplätze ermöglicht, um auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer eingehen zu können. Die Geschoßflächen sind dank ihrer strukturellen Offenheit nutzungsneutral und individuell gestaltbar.
So unterschiedlich die Büroeinheiten auch angelegt sind, die vorgegebene „dienende Mitte“ gewährleistet individuelle Ausprägungen, wobei der Raum dennoch in seiner optischen Gesamtheit geordnet und erlebbar bleibt.
FASSADE (Gebäudelängsseite)
Gerade in diesem hochwertigen Umfeld des denkmalgeschützten Bestandes erscheint es wichtig, dass die Fassade aus der inneren Funktion heraus entwickelt wird. Die vorgehängte Pfosten-Riegelkonstruktion lässt die dahinterliegende Struktur des denkmalgeschützen Gebäudes durchschimmern und erahnen. Die äußere Gestaltung des Magazingebäudes macht unter dem Motto „technische Funktion in gestalterischem Kleid!“, das Innere des Gebäudes sichtbar. Als „Gebäude-Regal!“ nutzt es die mögliche Vielfalt seines Innenlebens um den nötigen Detailreichtum der Fassade zu erreichen, den es für ein lebendiges Fassadenbild braucht.
SOCKELZONE WEST
In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wird an der westseitigen Gebäudeseite vorgeschlagen, den Haupteingang zum Magazin auszubilden. Zum einen wird dadurch eine eindeutige Adressbildung formuliert und zum anderen das Gebäude stärker mit dem gesamten Ensemble verwoben. Darüber hinaus wird eine behinderten gerechte Erschließung gewährleistet und steht auch als „sichtbarer“ Eingriff von unterschieldichen Zeitepochen und unterschiedlichem Hintergrund der Gebäudenutzung.
MIETFLÄCHEN
Um ein breitgefächertes Mietpotential zu gewährleisten erfolgt die innere Strukturierung in Hinblick auf eine bestmögliche Belichtung der Büro- und/oder Geschäftsflächen. Um dies zu erfüllen werden im Eingangsbereich die Geschoßdecken der ersten beiden Obergeschoße durchbrochen, um viel Licht in das Gebäudeinnere zu lenken, um gerade die dunklen Bereiche der ersten Geschoße (durch den Anbau der Bel Ètage) zu belichten und aufzuwerten.
STADTRAUM / ZWISCHENRAUM
Um den Anspruch eines öffentlichen Raumes gerecht zu werden, wird die Freifläche des Zwischenraumes der beiden Magazine neu gestaltet und funktional mit der Ergeschoßzone, über Sitzstufen, Terrassen und allgemeinen Wegverbindungen verwoben.
Durch die neue Gebäude-Adressierung über die Gebäudestirnseite und im Wechselspiel mit dem öffentlichen Freibereich des Zwischenraumes, kann das Magazin zeitlich unabhängig und funktional getrennt bespielt und benutzt werden. Somit wird eine urbane und lebendige Stadtgestaltung im Areal der Tabakfabrik ermöglicht, um tatsächlich zum „lebendigen Denkmal“ zu werden.
EINGANGSBEREICH / KASKARDENTREPPE / GRÜNE LUNGE / LICHTRAUM - Atrium
In dem neuen, großzügigen Eingangsbereich erfolgt neben der behinderten gerechten Rampe die Erschließung über die Kaskardentreppe. Um das Wechselspiel von Deckendurchbrüchen, Lichteinfall, kleinen Grünraumzonen zu stärken, knickt die Treppe in ihrer Laufrichtung und bildet dadurch ein abwechslungsreiches Spiel von Deckendurchbrüchen, Lichteinfall, geschlossenen Deckenfeldern und Grünrauminseln.