Bei der ersten Begehung stellte sich heraus, dass ein Großteil des Gebäudes abzutragen war und nur ein kleinerer Teil bestehen bleiben konnte. Da es sich um eine Doppelhaushälfte handelt, beschäftigten wir uns sehr stark mit dem Thema Symmetrie. Die vormals identen Haushälften waren insofern verschieden, da einige Jahre zuvor das ehemals eingeschossige Gebäude auf zwei Geschosse aufgestockt wurde. Dies führte zu einer völligen Disharmonie zwischen diesen beiden Haushälften.
Der Entwurf nimmt nun dieses Thema der Symmetrie und Asymmetrie auf, um durch die Aufstockung die verloren gegangene Harmonie wieder herzustellen: Ein Satteldach bewerkstelligte, mit der Nachbarsilhouette verbunden zu bleiben. Dabei wurde die Dachneigung an jene der anderen Haushälfte angeglichen. Der Zugangsbereich erhielt mit dem auskragenden Obergeschoss einen gedeckten Zugang. Zusammen mit der Verblechung bildet das Obergeschoss nun eine Art „Einschübling“, der jedoch die Symmetrie mittels des auf null auslaufenden Dachvorsprungs andeutet. Somit erhält die Haushälfte ihre Eigenständigkeit ohne auf seinen Zwilling zu vergessen.
Da sich die Haushälfte Richtung Osten in den Garten orientiert, fehlte dem Haus und den Innenräumen die Nachmittagssonne. Durch die Ausbildung eines glasgedeckten Atriums wird nun das Gebäude für die Nachmittagssonne geöffnet. Die Gartenfassade kippt um einige Grad nach vorne, um mit dieser Schräge des Daches dem gesamten Baukörper eine neue Einheit zu verleihen. Eine gedeckte, windgeschützte Terrasse im OG, die mit einer neuen Wendeltreppe mit dem Garten verbunden ist, steigert zusätzlich die funktionalen Qualitäten. Die Terrasse bietet somit einen erhöhten Freisitz mit einem gerahmten Blick in den Garten.