Manchmal genügt schon die Vorstellung einer Insel; die Gedanken eilen voraus, denn es gibt viel zu entdecken...
…die einen sind reif für die Insel, die anderen glauben, zumindest mal wieder einen Tapetenwechsel zu brauchen. So heißt es wenigstens, wenn die Arbeit mal wieder nervt, diesige Sicht und aggressive Mitmenschen nur noch an Flucht denken lassen…
Das Areal des Urfahraner Jahrmarktes tritt derzeit als Nicht-Ort mitten im Zentrum von Linz in Erscheinung. Es besteht nun die einmalige Chance dieses Gebiet in seiner Attraktivität zu heben und die fehlende Identifikation mit diesem Ort zu lösen.
Somit verstehen wir die vorgelegte Idee der „INSEL“ als einen ersten und konkreten Ansatz.
Der nun gefasste Freiraum im Herzen der Stadt, umspült von der Donau, gibt diesem neu definierten Ort eine unverwechselbare Adresse und schafft so eine gesicherte Grundlage für weitere Konkretisierungen. Durch das Zusammenspiel positiver Einflussfaktoren wird die neu gefasste Uferzone der Donau, als einer der prominentesten Orte von Linz, nachhaltig belebt und zu einem attraktiven Ort für die Bewohner und Touristen.
…der feste Umriss und die klare Begrenzung durch das Ufer zeichnet eine Insel aus, vermittelt die Ruhe. Das Wasser ringsum schafft die Trennwirkung, die die Alltagssorgen aussperrt…
Das neu definierte Donauufer lebt von unterschiedlichen Sequenzen und Raumqualitäten. An der weichen Kante im rückwärtigen Bereich der Insel findet man Flachwasserbereiche mit Sandstränden sowie einen Abenteuerspielplatz direkt am Ufer. Die „harte Kante“ an der Donau ist geprägt von einer Abfolge unterschiedlicher öffentlicher Plätze und Orientierungspunkten. Eine urbane, öffentliche und lebendige, atmosphärische Uferzone entsteht, die selbst zur Architektur wird und vielfältig bespielt aber auch besetzt werden kann. Unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten eröffnen sich dem Menschen, Freitreppen führen bis an das Wassers, Sitzterrassen orientieren den Freiraum zum Flussufer, um zum Beispiel auch als Bühne genutzt werden zu können.
MISSING LINK – FUSSGÄNGER UND RADBRÜCKE
Durch die Ausbildung dieser Uferzone folgt die übergeordnete Entwurfsidee dem Ziel, beide Stadtteile (Linz und Urfahr) miteinander in Beziehung treten zu lassen und den zentralen Donauabschnitt als gemeinschaftlichen Stadt- und Landschaftsraum erlebbar zu machen. Vielleicht ergibt sich hier in weiterer Folge auch ein Prozess – in Verbindung mit einer möglichen Fahrradbrücke und der „urbanen planetaren Seilbahn“ – für das Herausarbeiten dieser komplementären räumlichen Qualitäten einer „Stadtmitte“ beidseits der Donau.
INSEL
Die Mitte der Insel hingegen bleibt frei und kann als temporäre Aneignungsfläche angesehen werden. An den Randbereichen bilden hochstämmige Bäume lichte Schattenplätze unter Blätterdächern. Im allgemeinen wird mit der Baumbepflanzung jedoch sparsam umgegangen, wodurch eine ungezwungen bespielbare und frei definierbare Landschaft entsteht. Die Blickbeziehungen zu den Flachwasserbereichen und zur Donau hin bleiben offen.
Und falls sie Fragen: Ja, der Urfahranermarkt bleibt bestehen!