STÄDTEBAU
Die Strategie ist jedoch nicht nur ein ausgewogener Städtebau, sondern auch das Ziel, das vorhandene städtebauliche Konzept zu stärken. Die strukturierenden Bebauungskanten der Schollen werden eingehalten und die Baukörperstellung entsprechend den Parameter wie Lärm, Licht, Zugänglichkeit und Orientierung sowie im räumlichen Kontext zur angrenzenden Bebauung angeordnet. - Der Entwurf nimmt die vorhandenen Baulinien im Sinne der Randbebauung auf, verzichtet jedoch durch eine offene Baukörperstellung auf eine geschlossene Hofrandbebauung.
Mit der Anzahl, der Artikulation und der Setzung der neuen Bauten wird auf den Masterplan reagiert und die vorgegeben Struktur der einzelnen Schollen mit unterschiedlich großen Baukörpern besetzt. Durch diese homogene Streuung der Volumen werden fließende Außenräume geschaffen und die Leitidee des städtebaulichen Masterplans gestärkt.
Die differenzierte Freiraumgestaltung ermöglicht durchlässige Grün- und Freiflächen sowie geborgene Bereiche für Bewohner und Kleinkinder. Kern dieses Projektes ist ein lebendiges und kommunikatives Erschließungssystem. Offene Kommunikationsräume und ein fließender Übergang innerhalb des gesamten Areals sind zentrale Themen.
ENTWURF
Die Neubauten orientieren sich an den Platzkanten der Schollen und spannen in ihrer Mitte einen zentralen Innenhof mit Dorfplatzcharakter auf. Die Anlage wird sowohl mit introvertierten Räumen, als auch mit den für die Bewohner wichtigen Öffnungen zum Quartier und Platzraum ausgebildet. Als Grundlage für die Positionierung und Ausbildung der unterschiedlichen Wohnungstypologien gilt der Vorsatz, innerhalb des Ensembles eine Vielzahl von differenzierten Innen- und Außenräumen anzubieten.
PARKÄHNLICHE LANDSCHAFT
Die im blockinneren gelegenen Grünräume werden durch ein vielschichtiges Wegenetz in unterschiedliche Bereiche und Funktionen gegliedert, wodurch nach Innen ein spannender Innenhof mit fließenden Raumsequenzen entsteht.
Der "offene Innenhof (Quartiersplatz)" ist das Zentrum einer jeder Scholle, die zentrale Grün-Achse (Nord-Süd) sowie die Quartierstraße (Ost-West) das Zentrum des Stadtgevierts. Dieser Raum ist ein Hybrid aus Platz und Park und verbindet mit seinen offenen Rändern die einzelnen Quartiere. Mehrere Wege führen auf diesen „urbanen Platz“.
QUARTIERSBILDUNG:
Das Hauptaugenmerk wurde bei der Betrachtung der einzelnen Quartiere jedoch nicht vorrangig auf eine zwingend differente Gestaltung gelegt sondern in erster Linie auf eine strukturelle Baukörperstellung, - entsprechend den vorhandenen Parametern wie Lärm, Licht, Orientierung, der Besonnung sowie der Körnung der umliegenden Bebauung.
ATMOSPHÄRE:
Die vorgeschlagene Baukörperanordnung erzeugt einen größtmöglichen Baukörperabstand und somit einen lebenswerten Wohnhof, der gegenseitige Einblicke und Beeinträchtigungen auf ein Minimum reduziert und zugleich die Belichtung, sowohl der Wohnungen als auch des Innenhofes, maximiert. Dadurch wird für die privaten und öffentlichen Ruhezonen im Inneren des Wohnquartiers eine hohe Wohnqualität erzielt.
Je Scholle/Geviert wird ein Gemeinschaftsraum angeboten, welcher mit dem Gemeinschaftsgarten (Kinderspielplatz) verbunden ist und innerhalb des Innenhofes ein kleines atmosphärisches Zentrum bildet. Die Hofstrukturen der einzelnen Gevierte bieten einen geschützten Rahmen mit einer familiären Atmosphäre, die es allen Bewohnern ermöglicht, selbständig oder gemeinschaftlich zu leben.
Städtebau und Umgebung
Das neue Kindergartengebäude ist so in das Grundstück positioniert, dass zwei städtebauliche Kanten generiert werden, die zum einen der neuen Siedlung einen räumlichen Abschluss bieten und eine optimale Belichtung der Gruppenräume und des direkt davor gelagerten Freibereiches ermöglichen. – Somit liegt der Baukörper eingebettet in seinem eigenen, großzügigen Garten!
Idee und Konzeption
Alle Gruppenräume sind durch die gestaffelte Fassadengliederung optimal belichtet und orientieren sich zu den vorgelagerten Freibereichen. Im Erdgeschoß erfolgt der direkte Zugang in den Garten über den Garderobenbereich, im Obergeschoß ist den Gruppenräumen eine vorgelagerte Terrasse angeordnet. Überdachte Holzterrassen bilden somit Zwischenräume zum Garten, die auch bei Schlechtwetter benutzt werden können. Über diese Holzterrassen gelangen die Kinder schlussendlich in den Garten.
Innenraum
Vom Eingang aus verbindet eine Erschließungsachse oder „Magistrale“ die Personalbereiche, den Bewegungsraum, den Multifunktionsraum sowie die zentrale Erschließungszone mit den südseitigen Gruppenräumen. Gleichzeitig ist diese als Begegnungszone als auch als Raumerweiterung genutzt.
Im Erdgeschoß erschließt sich nach dem Windfang der Aulabereich mit dirketen Sichtverbindung in den Garten. Die Gruppenräume sind nach Süden orientiert und werden auf zwei Ebenen aufgeteilt. Dadurch ergibt sich eine gute Verteilung der Kinder während der Freispielzeit. Das Raumgefüge nördlich der Gruppenräume lässt sich auf beiden Geschoßen zu einem offenen Bereich verbinden. Vielfältige Blickbeziehungen lassen den großzügigen Freibereich scheinbar in den Innenraum fließen.