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Dienstleistungszentrum (LDZ) Salzburg

EU-weiter, offener, zweistufiger Generalplanerwettbewerb. Projektverfasser: Architekturkollektiv G.U.T - Gerald Anton Steiner, Urmann Radler und Tp3 Architekten

Einfach komplex, ein Gebäude als Landschaft

Auf einem zweigeschossigen Sockel mit eingeschnittenen Höfen sitzen acht unterschiedlich hohe, rechteckige Baukörper, die im Zusammenspiel mit den Zwischenräumen und den Höfen eine Landschaft ausbilden, die auf unterschiedlichen Niveaus spannende Innen- und Außenraumbeziehungen ermöglicht. Fugen zwischen den Häusern schaffen sowohl Zonierung, Durchsicht und Trennung als auch Verbindung der einzelnen Bereiche miteinander.

Durch bewusstes abrücken von der Straße spannt der Gebäudekomplex einen großzügigen Vorplatz auf, welcher als erweiterndes Gefäß des Bahnhofvorplatzes gelesen werden kann. Auf dem zweigeschossigen Sockel situieren sich acht unterschiedlich hohe Baukörper, die in Zusammenspiel mit ihren Zwischenräumen und Höfen eine Landschaft bilden.

Ideenraum – innen und außen

Die Knicke in der Erdgeschossfassade betonen im Osten den Haupteingang und im Westen einen Nebeneingang. An diesen Punkten entstehen durch das Zurückweichen der Fassaden gefasste Vorbereiche. Die Ideenräume sind als nutzungsoffene Bereiche zur Aktivierung der Erdgeschosszone interpretiert! - Diese sind entlang der Ost- und Westfassade bei den Knicken verortet und finden ihre Entsprechung sowohl als bespielbarer Außenraum wie auch als programmierbarer Innenraum. - (Frei bespielbarere Räume ermöglichen Wanderausstellungen, Installationen, Pop-up Cafés, Kampagnen und vieles mehr).

Sockel

Über den Ideenraum gelangen die Besucher*innen des LDZ durch eine Sicherheitsschleuse in das Gebäude. Der Vorgabe unterschiedlicher „Öffentlichkeiten“ und unterschiedlicher Sitcherheitszonen wurde durch die bauliche und interne Gliederung derErschließungskerne entsprochen. Die räumliche Großzügigkeit der zweigeschossigen Eingangshalle mit integriertem Kunst am Bau, Blickbeziehungen sowohl nach außen, als auch in die Atrien, erzeugen ein der Gebäudedimension angemessenes Entrée.

Ein Ring erschließt neue Arbeitswelten

Von einer klaren und übersichtlichen, internen Erschließung, die auf dem Gedanken der „kurzen Wege“ beruht, können alle Gemeinschafts- und Büroflächen erreicht werden. Die unterschiedlich großen Bürobereiche der „Einzelhäuser“ gruppieren sich direkt an diese flexible Erschließungszone wodurch auf räumliche- und funktionale Veränderungen einfach reagiert werden kann. Gleichzeitig bieten die angrenzend situierten Büros, adäquaten Raum für fokussiertes und ungestörtes Arbeiten. Im Zusammenwirken dieser Faktoren unterstreicht der Bau Eigenschaften wie Funktionalität, Kundenorientierung und zeitgemäße Arbeitswelten.

Die klare Gebäudekonfiguration lässt eine einfache Wegführung zu und erfüllt die notwendigen Brandschutzanforderungen mit einfachen Mitteln. Die Bürobereiche gruppieren sich direkt an eine flexible Erschließungszone wodurch auf räumliche und funktionale Veränderungen einfach reagiert werden kann. In dieser offenen Erschließungszone rücken Kommunikation, Austausch und Miteinander in den Vordergrund.

Raster, Rhythmus und Gradient

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Der Achsraster der Bürogeschosse bildet die Basis für die Fassadengestaltung mit mehreren überlagerten Gestaltungsebenen – zum einen wechseln die Breiten der Fassadenelemente in unregelmäßigen Rhythmen, zum anderen bildet ein Verlauf – Gradient, der die Größe der Öffnungen in Verhältnis zur Sonneneinstrahlung setzt ein Charakteristikum der Fassade. Grundlage dafür ist eine Sonnenstudie, die aufbauend auf Orientierung und Verschattung den Lichteinfall für jede einzelne Öffnung des Gebäudes zeigt. Daraus ableitend wird die Größe der Fensteröffnung festgelegt, wodurch auf jeder Seite des Gebäudes unterschiedliche Verläufe und Fassadenbilder entstehen. Grundlage bildet dabei eine Sonnenstudie, welche Orientierung und Verschattung berücksichtigt und die Intensität der Sonneneinstrahlung in die Öffnungsgröße eines jeden einzelnen Moduls übersetzt.

Höfe und Dächer

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Vom urbanen Freiraum in der Erdgeschoßzone über die weichen, landschaftlich geprägten, intensiven Dachbegrünungen des Sockels, bis hin zu den kargen und schroffen extensiven Gras- und Kräutergärten auf den Dächern, wird die Vielfalt der Salzburger Landschaften spürbar. Einer konsequenten Landschaftsarchitektur folgend, spielt der Entwurf mit eng und weit, mit weich und hart, mit üppig und karg. In dieser Weise wird das breite Spektrum der Salzburger Landschaftsräume atmosphärisch abgebildet. Jeder Freiraum schafft mit seinen unterschiedlichen Funktionen individuelle "Salzburger Welten“, für die ihm zugeordneten Innenräume.

Dachflächen ermöglichen Freiraum in unmittelbarer Nähe zu den Büroräumlichkeiten, - unterschiedlich programmiert bieten sie abwechslungsreiche Welten wie Erholung, Kommunikation und Arbeiten im Freien. Für den Kindergarten stehen zwei Höfe über dem Sockel sowie ein Lerngarten auf einem Dach zu verfügung.

PROJEKTPARTNER

  • Mitarbeit Architektur: Jamie, Lena, Max und Paul
  • Landschaftsplaner: DI Gregor Mader, Ingenieurbüro für Landschaftsarchitektur
  • Bauphysik: Ing. Wolfgang Köglberger
  • Techn. Ausrüstung: BHM Ingenieure - Engineering - Consulting
  • Brandschutz: IBS - Technisches Büro GmbH
  • Modellbau: Modellbau Richter