Selbst wenn man immer öfter von kleineren Selbsthilfewerkstätten für Reparaturen liest und der Do-it-yourself-Trend ungebrochen scheint, so sind wir noch immer Teil einer Wegwerfgesellschaft. Dinge begleiten uns nur so lange bis der erste Makel auftritt oder die nächste Generation des Gegenstandes seinen Vorgänger als gesellschaftlich „nicht mehr tragfähig“ degradiert. Stichwort: Smartphone. Wir habe es uns angewöhnt schon beim kleinsten Gebrechen den gesamten Gegenstand auszuwechseln. Zum Reparieren fehlt uns meist das handwerkliche Geschick. Diese Haltung zieht sich fort, beeinflusst längst den Haus- und Städtebau.
Alte Gebäude, urbane Ruinen und Leerstände in der Landschaft werden oft voreilig abgerissen oder sich selbst überlassen, ehe über eine Sanierung nachgedacht wird. Warum? Weil es bequem ist. Ebensowenig wie man sich die Mühe macht einen kaputten Gebrauchsgegenstand zu reparieren, will man sich einer Sanierung stellen, - daher braucht es jetzt ein Umdenken, einen Umbau im Kopf
Klar, eine Sanierung ist zeit- und kostenintensiv. Wert lässt sich aber nicht immer in monetären Beträgen messen, der Einsatz lohnt sich aber. Alte Gebäude, die seit Jahrhunderten Teil des Stadtbilds sind, wertvolle Säulen oder Böden, die längst vergangen Zeiten spürbar machen – für viele hat das einen höheren Wert als ein wirtschaftliches Schnäppchen.
Wir verstehen Sanierungen daher auch als kulturelle, ökologische und soziale Aufgabe. Es gilt, die Geschichte eines Bauwerks weiterzuschreiben und vorhandene Strukturen zu nutzen. Denn eines darf man nicht vergessen: Wege, das Umfeld, Nachbarschaften und Infrastruktur – vieles ist vorhanden. Wer an einem anderen Ort mit einem Neubau von vorne anfängt, lässt gewachsene Strukturen zurück. Sanieren ist nicht nur für geschichtsträchtige Gebäude ein Thema. Das alte Haus der Großeltern kann ebenso zu neuem Leben erweckt werden, wenn man es revitalisiert und um den eigenen Part ergänzt.
Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Sanierungen in naher Zukunft signifikant steigen wird, - wir nehmen diese Herausforderung gerne an und stellen uns dieser spannenden Aufgabe.
Zu Beginn eines Sanierungs-Projekts nehmen wir uns viel Zeit das Gebäude zu betrachten, zu analysieren und zu verstehen. Wir bilden uns ein Urteil über die Bausubstanz und legen die Bedürfnisse des Bauherren und die gegebenen Möglichkeiten wie Schablonen übereinander. Wir prüfen sorgfältig welche Pläne und Wünsche sich realisieren lassen, spielen mit offenen Karten. Der Bauherr soll zu Beginn des Projekts entscheiden können, wie weit die Sanierung geht bzw. wie viele Etappen er vornehmen möchte. Gerne beraten wir Bauherren in allen Fragen rund um Denkmalschutz und Förderungen.
Wir bauen Häuser für Menschen. Nicht für Architekturzeitschriften. Jedes Gebäude ist so individuell wie die Menschen, die es beauftragt haben bzw. die Bedürfnisse, denen es gerecht werden muss. Wir sind in den verschiedenen Phasen des Projekts nicht nur der kreative Planer, sondern auch ein guter Zuhörer.