437 Axo Gruenraum Grau
437 Piktogramme
437 Lageplan
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Multifunktionszentrum

mit Kindergarten, Kleinkinderbetreuung, Seniorentageszentrum, Großküche, Arztpraxis und Büroflächen
437 Visualisierung

Bei der gegenständlichen Aufgabe des Wettbewerbes galt es nicht nur verschiedenste Funktionseinheiten mit unterschiedlichsten Lebensbedürfnissen in ein räumliches Zusammenspiel zu bringen, sondern vor allem die Erschließungswege klar und übersichtlich zu definieren.

Gerade die vorgegebene Nutzungsmischung verdeutlicht den öffentlichen Anspruch des Projektes, darum spielt die Positionierung und die Gliederung der Funktionseinheiten, sowie die Qualität und Prägnanz des öffentlichen Raumes eine zentrale Rolle.

437 Gasse

Aus dieser Aufgabenstellung und der „Idee“ einer funktionalen Gliederung, leiten sich die übergeordneten und entwurfsbestimmenden Schlagworte wie Ortschaft und Landschaft ab, dienen als Ansatzpunkt für die städtebauliche Strukturierung und führen zu einer Gliederung der gestellten Bauaufgabe in zwei Hauptbaukörper, die über einen zentralen „Ortsplatz“ (öffentliche Kommunikations- und Begegnungszone) wieder in Verbindung gebracht werden. - Somit gibt es neben einer funktionellen auch eine strukturelle (atmosphärische) Gliederung, die sich zum einen über den „Ortsplatz“ und zum anderen über die „Landschaft“ definiert, - gleichzeitig aber auch zu einer gegenseitigen und stadträumlichen Prägung und Ausformulierung führt.

ORTSPLATZ (ÖFFENTLICHER AUSSENRAUM)

437 L Lageplan Weiss 02

Um dem heterogenen Erscheinungsbild der angrenzenden Baustrukturen zu entsprechen, reagiert der freistehende Baukörper (Stadthaus), der in sich die Raumfunktionen der Ordination, des Seniorenzentrums, der Büroräumlichkeiten und der Großküche aufnimmt, auf die Merkmale und Maßstäbe der Umgebung und definiert mit seinem umliegenden Freibereich einen kleinteiligen „Ortsplatz“ - (Begegnungszone).

Diese präzise Positionierung des Baukörpers mit seinen leicht geknickten Fassaden nimmt Bezug auf die ortsüblichen Baumassen, schafft jedoch eine neue, identitätsstiftende Adresse, denn hier bündeln sich die Wege des täglichen Bedarfs.

Klar definierte Raumkanten, sowie die Setzung der beiden Hauptbaukörper formen den Außenraum und schaffen eine gefasste Raum- und Platzstruktur. Im Erdgeschoss wir der mineralische Belag vom Vorplatz in die Eingangsbereiche beider Baukörper geführt und verstärkt die öffentliche Wirkung und die Bedeutung der Foyers.

VERKEHRSFÜHRUNG und TIEFGARAGE

Die Entflechtung der Verkehrsströme führt in Verbindung mit der Zufahrt in die Tiefgarage und den Oberflächenstellplätzen zu einer übersichtlichen Verkehrsführung.

Dadurch muss der Verkehr nicht über das gesamte Grundstück geführt werden und kann in den Bereichen (geordnet) geführt werden, wo die kürzesten Wege zu den Gebäudeeingängen liegen und schaffen gerade für die Kleinkinderbetreuung einen übersichtlichen Zubringerbereich, ohne reversieren zu müssen.

Die zweigeschoßige Tiefgarage unterstützt die klare Zuordnung der Stellplätze zu den einzelnen Gebäuden. Die Großküche mit der Rückbringung und dem Abtransport wird über die erste Ebene der Tiefgarage angebunden, ebenso wie die Stellplätze für Kindergarten und Krabbelstube. Die untere Tiefgaragenebene dient hauptsächlich für die Stellplätze für das Büro- und dem Veranstaltungssaal.

437 Schnitt

Die klare Architektursprache, der zentrale Ortsplatz, die Einbettung in die Topographie, und der unmittelbare Ausdruck von Materialität und architektonischer Ausformulierung, prägen die Semantik des Gebäudeensemble.

437 Axo Doppelt

MONOLITH, das zentrale STADTHAUS
Das Gebäude ist so organisiert, dass es über alle vier Fassaden mit der Umgebung kommuniziert, keine Gebäuderückseite aufweist und als monolithischer, punktförmiger Baukörper einen weithin sichtbaren, prägnanten Ortsbaustein bildet und das Zentrum dieses neuen Geviertes markiert.

Im ersten und zweiten Obergeschoß sind die Verwaltungsbereiche untergebracht. Eine Bürolandschaft mit klaren Zuordnungen und ergänzenden gemeinschaftlichen Bereichen zeichnet die künftige Arbeitswelt aus. Konzentrierte, räumlich gefasste Bereiche sind hier ebenso zu finden wie gemeinschaftliche Zonen, in denen interner Austausch praktiziert und Begegnung gelebt wird. - Im Dachgeschoß befinden sich die Räumlichkeiten für den Veranstaltungssaal.

SENIORENTAGESZENTRUM
Alle Aufenthaltsbereiche orientieren sich zur Terrasse und bilden einen offenen, fließenden Innenraum, - die Funktionsräume, Sanitärbereiche, Abstellräume- und Nebenräume sind dagegen in den dunkleren Raumzonen angeordnet.

Von der eingeschnittenen Terrasse im Süd-Westen und den angrenzenden, begrüntem Arkadengang gelangen die Senioren auch direkt auf den Ortsplatz. Dies ist für die „Lebendigkeit“ des Ortsplatz eine wichtige Geste, da im Bereich der Bushaltestelle eine öffentliche Verweil- und Begegnungszone ausgebildet ist.

GROSSKÜCHE
Die Großküche dient quasi als Sockelgeschoß des Stadthauses und ist mit ihrer Rückseite in den Hang eingeschnitten und direkt an die Tiefgaragenebene angeschlossen. Entsprechend eines optimalen Warenflusses erfolgt die innere Raumaufteilung mit den wesentlichen Hauptfunktionen derart, dass an der vorderen Gebäudekante die Anlieferung und im hinteren Bereich, direkt angeschlossen an die Tiefgarage, Rückgabe (unrein) und Auslieferung (rein) angeordnet sind.

KLEINKINDERBETREUUNG
Gerade im Kleinkinderbereich bilden die zugehörigen Freibereiche das Herz der Baukörperausformulierung. - Durch die Öffnung des Gebäudes in Richtung Südosten erhält der gesamte Außenbereich ausreichend Tageslicht, gleichzeitig wird der Gartenbereich gegenüber dem öffentlichen Gebäude (Ortsplatz) abgeschirmt. Die offenen Räume wirken mit den direkt vorgelagerten Grün- und Außenbereichen einladend und fördern das Spielen und Lernen der Kinder.

Oberlichter und die Gangbereich zwischen den Gruppenräumen bringen viel Tageslicht in die innenliegenden Raumzonen und schaffen vielschichtige Blickbeziehungen.

Die gesamten internen Erschließungsflächen dienen den Kindern in den Pausen sowie bei Schlechtwetter als interner Erlebnis- und Kommunikationszone und sind dementsprechend großzügig ausgestaltet. Der multifunktionale „Marktplatz“ dient als internes Verbindungselement, fungiert als abtrennbarer Essplatz, als Erweiterung der Raumzonen sowie als Raum für kleinere und größere Treffen.