Ein klar strukturiertes Zusammenspiel von Baumasse und Freiräumen formuliert und kennzeichnet das neue Areal, welches nordöstlich von der Knorrstraße und südlich von der Wiesenstraße flankiert wird. Genau genommen verläuft die Wiesenstraße „durch“ das Planungsareal, was uns zum ersten Ansatzpunkt für die städtebauliche Leitidee führt!
3 Hauptthemen kennzeichnen den Entwurf und definieren die städtebauliche Leitidee. Stadt- und Straßenraum, Campus sowie der fließende und übergeordnete Freiraum.
I - Die Setzung und Abrückung des mittleren Baukörpers, definiert in Verbindung mit den flankierenden Kopfbauten an den Kreuzungspunkten, eine neue, urbane Mitte. Die Funktionen in den EG-Zonen bespielen den Platz und sorgen für ein frequentiertes und lebendiges Quartierszentrum.
II - Der zweite Angelpunkt ist das EWW-Campusgebäude, dass genau an der Straßenkreuzung sitzt und als Kopfgebäude einen markanten Punkt in der städtebaulichen Konfiguration ausbildet. Es orientiert sich zum einen Richtung urbane Mitte sowie zum angrenzenden Campusareal.
III - Der dritte und zugleich übergeordnete Angelpunkt ist der fließende Freiraum, der neben den Büropavillons, dem zentralen Teichbiotop, der allgemeinen Platzgestaltung als urbanen Mitte und dem vielschichtigen Wegenetz, einen übergeordneten Zusammenhalt schafft.
Die Freiräume leisten nicht „nur mehr“ einen ästhetischen Beitrag für mehr Lebensqualität und Baukultur, sondern weisen eine hohe Robustheit auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen auf. Die Grünfläche wird zum Aufenthaltsraum, in dem Regenwasser zurückgehalten wird und schattenspendende Bäume für Abkühlung sorgen.
Die funktionale Verzahnung zwischen Wohnen, Büro, Gewerbe und Handel schafft gerade in der Erdgeschoßzone einen lebendigen Stadtsockel, der ein aktives, lebendiges und gleichzeitig flexibles Miteinander ermöglicht und fördert.
Die Campusgebäude interagieren mit den multifunktionalen Pavillons und fördern so eine lebendige und vielfältige Arbeitswelt. Die Platzbauten bespielen über die flexible EG Zone die urbane Mitte und sorgen für ausreichend Frequenz. Das EWW Gebäude an der Ecke bedient beide Bereiche und gilt als markanter Stadtbaustein im städtebaulichen Ensemble.
Eine entwicklungsoffene und dennoch charakterbildende Quartiersplanung erfordert eine differenzierte städtebauliche Konfiguration. Das Quartier ist Indikator für urbane Qualitäten, die vom Gleichgewicht zwischen Freiraum und Bebauung sowie vom Nutzungsmix bestimmt sind. Ein fortwährendes Quartier unterliegt dem Konzept des ökosystemischen Urbanismus: sozialer Zusammenhalt, Klimaanpassung, Rückeroberung des Straßenraums durch kompakte Bebauungsstrukturen.
Die EWW als Katalysator sorgt für Frequenz und generiert mit den angeschlossenen Kopfbauten und dem Boardinghouse einen städtisch, urbanen Quartiersplatz und. Der Campus im Norden liegt inmitten einer Parklandschaft und erzeugt mit den angeschlossenen Campusvillen vielfältige Nutzungsszenarien. Die Pavillons fungieren hierbei als "Motor" für diesen Campus. Die Wohnbauten im Süden spannen mit der Bestandsbebauung einen weiteren Grünraum auf, welcher als Ruhepol für die Bewohner dient.