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Volksschule Reichenau, eine zweite Haut! - ein Maßanzug aus Holz

Längst platzte die in den 1970er-Jahren errichtete Volksschule aus allen Nähten, als 2016 die finanziellen Mitteln genehmigt wurden und mit den Planungen für die Umbaumaßnahmen begonnen werden konnte.

Zu Beginn als reines Schulgebäude geplant, wurde die Volksschule in der Zwischenzeit mit den Funktionen von Hort, einer Kindergartengruppe und der Nachmittagsbetreuung „überlagert“ - und so stand die Zielvorgabe im Vordergrund, diese Funktionseinheiten neu anzudenken und funktional zu trennen.

Kurz zusammengefasst: "Ein Gebäude zeitgemäß, funktional, behindertengerecht und in einem vernünftigen Zusammenspiel zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu sanieren, waren die gestellten Parameter".

Die Sanierung der VS. Reichenau versteht sich als "Weiterbauen" am Bestand, denn die bestehende Struktur bot die Qualitäten, um mit geringfügigen Umbauten und kleineren räumlichen Erweiterungen, die inneren Funktionsabläufe neu zu ordnen und zeitgemäße Unterrichtsmethoden zu ermöglichen.
Es ist nicht alles schlecht, was alt ist. Sanieren ist ein Neuanfang ohne die Wurzeln zu kappen. Alt und Neu ergänzen sich und verleihen dem Objekt einen interessanten Charakter.

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In dem neu geschaffenen Verbindungstrakt zwischen Turnsaal und Volksschule wurde neben der Garderobe auch die neue Eingangssituation angeordnet. Diese Verlagerung des Einganges ermöglicht es, dass nun auch der Turnsaal von der Volksschule aus behindertengerecht erschlossen werden kann. Ein weiterer Vorteil dieser Neustrukturierung liegt darin, dass die zuvor geschlossene Stirnseite mit großzügigen Verglasungen geöffnet werden konnte, um viel Tageslicht in die "Marktplätze" zu bringen.

Die Klassenräume bilden die äußere Schicht, in der Mitte liegen die Neben- und Nassräume, während sich zu den Glasfronten an der Stirnseite die freien Bereiche für den Pausenaufenthalt orientieren. Im Obergeschoß öffnet sich der neu errichtete Bereich bis unter die Dachsilhouette und bildet durch seine farbliche Gestaltung eine optisch abgetrennte Lernlandschaft mit großzügigen Luftraum. - "Alle Klassenräume münden direkt in die Marktplätze!" - der untere Gruppenraum lässt sich darüber hinaus mit seiner großzügigen Verglasungen direkt mit den Freibereich verbinden.

Die zentrale Erschließungszone dient in Verbindung mit den beiden Marktplätzen neben dem Aufenthalt und Erweiterung der Klassenräume auch als offener und freier Lernbereich. Dadurch wird die Volksschule zu einer Clusterschule im Miniformat!

Die bestehende und durch Vor- und Rücksprünge gekennzeichnete Baukörpergliederung konnte durch die notwendigen räumlichen Erweiterungen in einer neuen und schlichten Gebäudehülle zusammengefasst werden. Ohne großer Gestik verbindet sich nun das Zusammenspiel von Alt und Neu und bildet durch die vorgehängte Holzfassade eine ruhige aber selbstbewusste Gebäudehülle. (Das für Reichenauer Verhältnisse relativ große Bauvolumen reagiert durch die Satteldachstruktur und der vertikalen Holzfassade auf bekannte landwirtschaftliche Bauten und fügt sich mit seiner formalen Zurückhaltung gut in das gebaute Umfeld ein).

Nachhaltige Planung

Aus dem Zusammenspiel von Statik, Bauphysik und Architektur wuchs die Idee einer nachhaltigen Gebäudesanierung mit vorgesetzter und hinterlüfteter Holzfassade. So wurde der massive Bestandsbau zur Gänze belassen und mit einer neuen, luftdichten und hochwärmegedämmten Holzriegelkonstruktion (Fassade und Dach) umhüllt.

Nachhaltige Architektur und Stadtentwicklung besinnt sich auf einen behutsamen Umgang mit Baumaterialien und Energie. Ein gesamtheitlicher Planungsansatz um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu bauen, stellt einen immer wichtiger werdenden Entwurfsansatz dar.

Tp3 Architekten engagieren sich für eine nachhaltige Architektur und damit für einen verantwortungsvollen und integralen Planungsansatz, der die vielschichtigsten Parameter der uns gestellten Bauaufgaben in einer sachlichen, funktionalen und schlichten Architektursprache vereint.